IGNIV Art Collection

IGNIV Art Collection

Die IGNIV Art Collection ist jüngstes buntes Vögelchen im IGNIV Nest. Nichts liegt näher, als dass zu kreativer Küche und erstklassiger Innenarchitektur sich Kunst gesellt. Wir kombinieren junge und etablierte Schweizer Kunstschaffende mit überraschenden internationalen Positionen, persönlich ausgewählt und zugeschnitten auf unsere einzigartigen Locations der vier Standorte Bad Ragaz, Zürich, Bangkok und Andermatt. Die Sammlung trägt die Handschrift von Andreas Caminada, sie soll wachsen, soll für Furore sorgen und Gesprächsstoff bieten. Kuratiert wird die Art Collection von Andreas Ritter.

We love to share – und laden dazu herzlich ein!

IGNIV Bad Ragaz

Den Auftakt im IGNIV Zürich machen die beiden renommierten Schweizer Künstler Sylvie Fleury und Walter Pfeiffer, die schon immer einmal zusammenarbeiten wollten. Das Zürcher Lokal erzählt eine lange, wechselvolle, teils verruchte Geschichte, war Kino und Varieté und vieles mehr. Lustvoll nehmen sich unsere Künstler dieser ganz besonderen Aura des Lokals an und setzen gewagte und überraschende Ausrufezeichen.

Pamela Rosenkranz
*1979, lebt und arbeitet in Zürich

Pamela Rosenkranz’ Arbeit geht über die Materialität hinaus, indem sie die Besonderheiten, aus denen unsere Welt besteht, erforscht und biologische und kulturelle Einflüsse auf die menschliche Erfahrung abstrahiert. Während der Körper in ihren Werken oft das Mass für Grösse, Farbe und Form ist, wird er in ihren Werken ausgelassen und in bloss konzeptueller Form ausgedrückt.

„Firm Beings“ – Plastik-Wasserflaschen mit hautfarbenem Silikon gefüllt – sind die Reduktion dessen, wie der menschliche Körper in all seinen Aspekten dargestellt wer-den kann. Rosenkranz‘ Flaschen weigern sich, sich auszuschütten und heraus zu schwemmen, zu altern oder zu vertrocknen. Sie sind unsterblich. Der menschliche Körper wird auf generische Materie reduziert und in einem Zustand des Potenzials gehalten. Erster Gedanke beim Betrachten ist Gesundheit und Schönheit. Rosenkranz’ Werke weisen aber auch darauf hin, dass 800 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und symbolisieren so die menschliche Not an der Oberfläche, die immer makellos sein muss.

2015 stellte Pamela Rosenkranz auf der Biennale Venedig im Schweizer Pavillon aus, den sie mit hautfarbener Flüssigkeit füllte. Ihre Werke sind in zahlreichen internationalen privaten Sammlungen und öffentlichen Museen vertreten, so in der Kunsthalle Basel, Fondazione Prada, Mailand, Louisiana Museum, Humlebaek und Centre Georges Pompidou, Paris.

Thomas Sauter
*1984, lebt und arbeitet in Zürich

Thomas Sauters Bilder sprudeln. Jedes Werk ein Unikat, einzigartig in ihrer Komplexität, oft affresco – in einem Zug – gemalt – zeigt sich Sauters unmissverständliches und profundes Wissen um das delikate Zusammenspiel von Farben und Formen. Trotz Spontaneität ist seine Handschrift komplex und präzise – eine Interaktion von intensiven Farben –, von abstrakten bis zu klaren Mustern bis hin zu figurativen Darstellungen und nebelhaften Gefügen. Charakteristisch in seinen Werken ist ebendiese Wechselwirkung von Farben und Formen, das Motiv selbst ist nicht im Vordergrund. Und dennoch spricht Sauter selbst oft vom Körperlichen in seinen Bildern.

Auch Reminiszenzen aus der Kunstgeschichte klingen an, so die berühmten Pattern Paintings eines Andy Warhol oder Alighiero e Boetti oder auch die Werke des US-amerikanischen abstrakten Expressionismus mit dem dort verankerten Gefühl, dass Emotion und die Spontaneität wichtiger sind als Perfektion, Vernunft und Reglementierung. Sauter teilt diese Begeisterung für das Mystische, Spontane und Irrationale – und die Bilder strahlen Anmut und Schönheit aus.

Sauter, in Chur aufgewachsen, hat sich bereits während seines Studiums an der Hochschule der Künste in Zürich intensiv mit Malerei auseinandergesetzt. Seine Werke wurden unter anderem im Istituto Svizzero in Rom und Mailand, in der Kunsthal Charlottenborg in Kopenhagen und in den Kunstwerke Berlin gezeigt. Gegenwärtig stellt Sauter in der Kunsthalle Zürich aus.

IGNIV Zürich

Den Auftakt im IGNIV Zürich machen die beiden renommierten Schweizer Künstler Sylvie Fleury und Walter Pfeiffer, die schon immer einmal zusammenarbeiten wollten. Das Zürcher Lokal erzählt eine lange, wechselvolle, teils verruchte Geschichte, war Kino und Varieté und vieles mehr. Lustvoll nehmen sich unsere Künstler dieser ganz besonderen Aura des Lokals an und setzen gewagte und überraschende Ausrufezeichen.

Sylvie Fleury
1961, lebt und arbeitet in Genf

Bereits ihr Erstlingswerk «C’est La Vie!» (1991), benannt nach einem Parfum von Christian Lacroix, zeigt die Richtung auf, in welche sich die international arrivierte Schweizer Künstlerin seither konsequent entwickelt hat: Die ebenso kritische wie lustvolle Auseinandersetzung mit Mode, Werbung und Konsum. Fleury ist bekannt dafür „ready-mades“ der Luxusgüterindustrie für sich zu nutzen, diese zu verändern und als Kunst zu präsentieren – glänzend, provozierend und ironisch. So steht sie in der Kunstgeschichte für die einen in der direkten Linie eines Marcel Duchamp, andere sehen sie als Epigonin von Andy Warhol, als Konzeptkünstlerin, Feministin oder Antifeministin.

Sylvie Fleury lässt sich nicht fassen.

Es folgen Werke mit Referenzen zu „high heels“ und „hot wheels“ aber auch die Feminisierung von Werken grosser Vorbilder wie Donald Judd, Piet Mondrian oder Lucio Fontana, dessen Concetto Spaziale frivol in Jeansstoff daherkommt. Eine Achterbahnfahrt durch die Disziplinen von Kunst, Mode, Werbung, Film und Musik und eine Auseinandersetzung mit der wachsenden Konsumflut prägen ihr Schaffen bis heute.

Sylvie Fleury ist weltweit in vielen wichtigen Privat- und Museumssammlungen präsent, neu auch im Kunsthaus Zürich mit einem Raum. Höchste Zeit also, Sylvie Fleury im IGNIV in Zürich die Bühne zur Verfügung zu stellen. Die Künstlerin selbst hat mit Freude inszeniert und es heisst: Vorhang auf – „Miniskirts forever“

Walter Pfeiffer
*1946, lebt und arbeitet in Zürich

Walter Pfeiffer trat als Fotograf erstmals 1974 in der von Jean-Christoph Ammann kuratierten Ausstellung „Transformer – Aspekte der Travestie“ an die Öffentlichkeit. In Insiderkreisen von Mode und Subkultur lange Jahre als Kultfotograf verehrt, erfuhr sein Werk durch die Werkschau im Swiss Institute New York (2007) und eine Retrospektive im Fotomuseum Winterthur (2008) breite internationale Anerkennung und ist heute weltweit gefragt für Ausstellungen und Publikationen von „Vogue“ bis „i-D“.

Pfeiffer gilt als Vorbild einer jüngeren Generation von internationalen Topfotografen der Kunstszene wie Wolfgang Tillmans und Roe Ethridge. Gleichzeitig reihen sich seine Porträts von Freunden, Musen und der Bohème in die Bildästhetik der autobiografischen Werke einer Nan Goldin ein. Pfeiffers Stellenwert als Fotograf lässt seine frühen Jahre als Illustrator, Plakatgestalter und Zeichner oft in den Hintergrund treten – seinen fotorealistischen Zeichnungen der 1970er Jahre aber ist es zu verdanken, dass er die Fotografie als eigenständiges künstlerisches Medium entdeckt.

Der Künstler, seit seinen Anfängen auf der Suche nach dem Moment, “wo alles noch ein Versprechen, ein reines Verlangen ist“, lädt uns so ein in sein Universum, verspielt, lustvoll, und dennoch präzis, witzig, scharfkantig und intellektuell. Die Präsentation im IGNIV ist wie eine Heimkehr für ihn an den Ort, den Pfeiffer „als Landei mit grossen Augen auf seinen ersten Streifzügen im Zürcher Niederdorf aufsuchte“.

IGNIV BAngkok

Auch im IGNIV Bangkok, mitten in der pulsierenden Metropole Thailands, darf die Kunst nicht fehlen. Künstlerische Akzente setzen hier die beiden Künstler Vivian Suter und Keiichi Tanaami: Suters lose Leinwände bringen die Energie der Natur direkt in den Raum, während Tanaamis „Dream Diary Drawings“ eine farbenreiche, traumartige Welt eröffnen.




Vivian Suter
*1949, lebt und arbeitet in Panajachel, Guatemala

Vivian Suter arbeitet vorwiegend mit grossformatiger Malerei, die in engem Dialog mit der sie umgebenden Natur entsteht. Ihre Leinwaende haengen oft ungerahmt und frei im Raum, sodass sie wie Fragmente einer Landschaft wirken, deren Entstehungsprozess unmittelbar sichtbar bleibt. Regen, Erde, Pflanzen und Licht werden zu aktiven Mitgestaltern, wodurch die Malerei eine organische und zugleich fragile Dimension erhält. Suters Arbeiten zeigen eine poetische Spannung zwischen Kontrolle und Zufall: Flecken, Farbspritzer und spontane Bewegungen verschmelzen zu einem dichten Gefuege aus Farbe, Textur und Atmosphäre. Sie experimentiert spielerisch mit Materialien, arbeitet mit Acryl, Gouache und Naturpigmenten, und öffnet so die Leinwand zu einem Raum, der Natur, Erinnerung und Zeitlichkeit miteinander verwebt.

Nach ihrem Studium an der Kunstgewerbeschule Basel lebte Suter in Argentinien, in der Schweiz und seit den fruehen 1980er-Jahren am Atitlan-See in Guatemala. Die unmittelbare Umgebung des Sees – seine Vegetation, sein Licht, die Dynamik des Wetters – beeinflusst ihre Arbeit bis heute und wird Teil des kreativen Prozesses. Ihre Werke wurden international gezeigt, unter anderem im Art Institute of Chicago, in der Kunsthalle Basel, im Camden Arts Centre, London, im ICA Boston sowie an der documenta 14 in Kassel und Athen. Suters Ansatz lädt den Betrachter ein, die Malerei nicht nur als Bild, sondern als Erlebnis von Raum, Zeit und Natur zu erfahren.

Keiichi Tanaami
*1936, lebt und arbeitet in Tokio

Keiichi Tanaami arbeitet in Malerei, Grafik, Collage, Film und Design und erschafft ein dichtes, kaleidoskopisches Universum aus Popkultur, psychedelischer Ästhetik und persönlichen Erinnerungen. Seine Arbeiten kombinieren humorvolle und ironische Elemente mit traumartigen Sequenzen und greifen sowohl japanische Alltagskultur als auch globale Konsumwelten auf. Tanaamis Bildwelten sind reich an Farben, Mustern und visuellen Details, die zwischen Realität und Fantasie oszillieren, und laden den Betrachter dazu ein, sich in einem Netz aus Kindheitserinnerungen, Träumen, Symbolen und popkulturellen Referenzen zu verlieren.

Sein Werk reflektiert häufig Themen wie Krieg, Konsum, Liebe, Tod und Erinnerung, ohne sich dabei in Moralisieren zu verlieren. Tanaami arbeitet intuitiv und experimentell: Collagen, Zeichnungen, Animationen und Drucke verschmelzen miteinander, wodurch seine Arbeiten wie lebendige, pulsierende Traumbilder wirken. Die spielerische Neugier und die Offenheit für neue visuelle Erfahrungen ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Oeuvre.

Tanaami studierte an der Tama Art University in Tokio. Seine Arbeiten wurden international in Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im Museum of Contemporary Art Tokyo, im Mori Art Museum, Tokio, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Centre Pompidou, Paris, und auf zahlreichen Gruppenausstellungen weltweit. Tanaamis Werk inspiriert Künstlerinnen und Designer gleichermaßen und eröffnet neue Perspektiven auf die Verbindung zwischen Pop, Erinnerung und visueller Kultur.

IGNIV ANdermatt

Das IGNIV Andermatt legt einen grossen Auftritt hin: die Bar bespielt mit einem Augenzwinkern die junge Schweizer Künstlerin Gina Fischli mit frechen Werken. Im Restaurant wird Opulenz gefeiert mit den sinnlichen Gongs des Schweizers David Renggli und den unglaublich reichen und verspielten ornamentalen Malereien des US-amerikanischen Kunststars Philip Taaffe. Lustvoll nehmen sich unsere Künstler der ganz besonderen Aura des Lokals an und setzen gewagte und überraschende Ausrufezeichen.

Gina Fischli
*1989, lebt und arbeitet in Zürich

Gina Fischli arbeitet in den verschiedensten Medien und erforscht die Themen ihrer Arbeit ganz spielerisch durch Malerei, Installation und Skulptur. Dabei  verwendet sie oft ganz banale Objekte und Materialien, die sie aus dem Alltäglichen hervorhebt und rekontextualisiert, um neue Interpretationen und Reflexionen über Häuslichkeit, Identität und den Lauf der Zeit anzustellen. Fischli’s Ansatz zeichnet sich durch eine lustvolle und zugleich kritische Auseinandersetzung mit ihren Sujets aus, die den Betrachter dazu einlädt, seine eigene Beziehung zum Alltäglichen und zu den Geschichten, die sich daraus entfalten, zu überdenken und neue Geschichten, vielleicht sogar neue Märchen, zu erfinden. Dabei scheut sie sich auch nicht, humorvoll Meisterwerke der Kunstgeschichte neu zu interpretieren.

Gina Fischli studierte Kunst an der Royal Academy of Art, London, und der Hochschule für bildende Künste, Hamburg. Sie hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen, so z.B. im Swiss Institute, New York, Neuer Essener Kunstverein, Essen; oder etwa in der 303 Gallery, New York. Ihre Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen im Kunstmusem Solothurn, Schaulager Basel, Aspen Art Museum, Aspen, Sculpture Garden, Geneva Biennale, Parc des Eaux-Vives, Genf. Fri Art, Fribourg, Kunstverein Hamburger Bahnhof, Hamburg oder etwa in der Royal Academy, London, gezeigt.

David Renggli
*1974, lebt und arbeitet in Zürich

David Renggli besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich und die Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. In seinem vielschichtigen Werk beschränkt er sich nicht auf ein Medium, sondern arbeitet ganz selbstverständlich in Malerei, Skulpturen, Collagen und Installationen, die immer von poetischen, humorvollen und kritischen Komponenten geprägt sind. In einer spielerischen Mischung aus Abstraktion und Figuration lässt der Künstler den Betrachter emotionale Themen durch sinnliche Formen ganz unmittelbar erfahren.

In seiner zum Nachdenken anregenden Arbeit verwendet Renggli oft Alltagsgegenstände und skurrile Elemente verwandelt sie in Kunstwerke, die konventionelle Wahrnehmung in Frage stellen und ein Gefühl des Staunens hervorrufen. Seine Verwendung von leuchtenden Farben, unerwarteten Materialien und aufwendiger Handwerkskunst spiegelt eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Absurden und dem Schönen wider.

Zu den institutionellen Ausstellungen von David Renggli gehören die Villa Merkel, Esslingen (2020); Migros Museum, Zürich (2014); Kunsthalle St. Gallen (2013); Kunstverein Galerie Münsterland (2013); Kunstmuseum Bellpark Kriens, Luzern (2012) u.a.m. Seine Werke sind Teil renommierter Sammlungen im Kunsthaus Zürich und Migros Museum, Zürich, Bechtler Stiftung, Zürich und Rosenblum Collection, Paris.

Philipp Taaffe
*1955, lebt und arbeitet in Connecticut, USA

Philip Taaffe ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Maler Amerikas. Er studierte an der Cooper Union in New York, bevor er in den Nahen Osten, nach Indien, Südamerika und Marokko reiste. Von 1988 bis 1991 lebte und arbeitete er auch in Neapel. In seinen Werken tauchen kulturelle Bezüge aus Gegenwart und Vergangenheit auf, die vielschichtige, äußerst komplexe und außergewöhnlich schöne Bilder schaffen. Seine Arbeitsweise dreht sich auch um die Aneignung von Werken: Er integriert Elemente bekannter Künstler sowie Designs unbekannter Kunsthandwerker. In diesen prozessbasierten Abstraktionen schafft Taaffe dicht gemusterte Werke, indem er Ikonografie, Design, kunsthistorische Motive und persönliche Erfahrungen miteinander verschmilzt. Die Wechselbeziehung zwischen Natur und Kunst ist dabei immer Grundlage seiner Bildsprache in seinen komplex geschichteten Gemälden.

Taaffe hatte Einzelausstellungen in zahlreichen renommierten Museen, darunter allein in drei Whitney Biennalen. Seine Werke sind Teil zahlreicher öffentlicher Sammlungen, darunter das Museum of Modern Art, New York; das Philadelphia Museum of Art; das Whitney Museum of American Art, New York; das Solomon R. Guggenheim, New York und das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid.